In Upahl wird demonstriert

IN UPAHL WIRD DEMONSTRIERT – WIE IST ES HEUTE ?

Beginnen wir ein Jahr später also im Februar 2024: 250 Flüchtlinge leben seit Oktober 2023 in dem umstrittenen Containerdorf. Bisher gab es keine Probleme zwischen Dorfbewohnern und Zufluchtssuchenden!!!

Was war geschehen? Upahl ist ein kleines Dorf mit 500 Einwohnern zwei km südlich von Grevesmühlen. Etwa 15 Kilometer nördlich der Stadt im Landkreis Nordwestmecklenburg befindet sich die Ostsee, ca. 40 Kilometer westlich liegt Lübeck, 20 Kilometer östlich die Hansestadt Wismar. Grevesmühlen hat 10440 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 199 Einwohner je km² – im Vergleich die oberschwäbische Kleinstadt Burgau mit 396 Einwohnern/km². Grevesmühlen ist eine der ältesten Städte Mecklenburgs. 1226 wurde Gnevesmulne und 1262 als oppidum (Stadt) erstmals urkundliche erwähnt.

ZORN

Die altpolabische Silbe Gněv könnte dabei möglicherweise mit „Zorn“ übersetzt werden (vgl. Sorbisch hněw, gniw). Und Zorn bewegt die Menschen auf die Straße. Vierhundert Flüchtlinge sollen in einem Containerdorf in Upahl untergebracht werden. „Upahl sagt Nein“ kann auf manchen Schildern gelesen werden. Die Politik streitet über den Generalverdacht Sozialbetrug bis zu einer flächenmäßig besseren Verteilung der in Not Geratenen.

ANGST

Die Vorstellung von annähernd gleich vielen fremden Menschen im Dorf mit unzulänglichen Sprachkenntnissen und großen kulturellen Unterschieden kann schon beängstigend sein. Ein Gemeinderat brach in Tränen aus, er fürchtete sich um die Sicherheit seiner Tochter. Die Angst, dass Kinder und Jugendliche sich in Zukunft nicht mehr unbegleitet frei im Dorf bewegen werden können, wird auch von anderen Bürgern geäußert. Bis zu 700 Personen hatten sich vor den Sitzungen in Grevesmühlen versammelt.

POLIZEI RIEGELT AB

120 Polizeibeamte sicherten das Gebäude ab, wobei es auch zu tumultartigen Szenen kam. Aber „Nein“ kann kein Ausweg sein, ähnlich den Protesten gegen Windräder und Photovoltaik. Und dennoch hat sich dieses Vier-Buchstaben-Wort zu einem Leitmotiv in den gegenwärtigen Protesten gemausert. Denken wir an Corona und die Quarantäne-Vorschriften, ans Impfen, an den Ukraine-Krieg, an Lüzerath, an die Lieferung von Panzern. Ein eindeutiges „Ja“ ist eher selten zu hören oder zu sehen. Vielleicht erfordert eine Zustimmung auch eine Mit-Verantwortung?

NEIN

„Nein“ kennen wir auch aus der Pubertät. Es gehört zum Standard-Verhalten der Heranwachsenden, wenn es um gesellschaftliche Angelegenheiten geht, um das Alte hinter sich zu lassen und das Neue zu beginnen. In der Steinzeit wurden die Väter und Mütter durch ihre pubertierenden Kinder notwendigerweise ersetzt. Die genetische Anlage beim Nachwuchs ist geblieben, nur, daß sich die 40jährigen Eltern heute nicht wirklich ersetzen lassen wollen. Das steinzeitliche Erbe bei den Pubertierenden trifft auf Ablehnung und Unverständnis bei den mitten im Leben stehenden Erwachsenen. Das „Nein“ der in den Startlöchern eines ehemals lebensnotwendigen Generationenwechsels stehenden Jugend ist das Überbleibsel aus der Steinzeit-Gesellschaft.

 

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