Leserbrief zu den Bauermprotesten am 28.1. an den Nordkurier
Sehr geehrter Herr Bauernpräsident Kurreck,
Wir haben einen Vorschlag für Sie. 350 Trecker, ein Corso mit 8 km Länge, bei durchschnittlich 5 Std Anfahrtszeit ergibt pro Traktor bei einem Verbrauch von 6 l Diesel/Std (sehr niedrig geschätzt!) eine CO2 Emission von 80 kg, mit Rückfahrt 160 kg. Bei 350 Treckern wären das 56 Tonnen CO2 Emission für ihren letzten Demonstrationszug in Schwerin. Um diese Aktion noch besser öffentlichkeitswirksam zu machen, könnte jeder Trecker noch einen Güllebehälter nach Schwerin ziehen. Dann würden aus 8 km Corso gleich 16 km Länge werden, also noch öffentlichkeitswirksamer. Diese, aufgrund der neuen Düngeverordnung überflüssige Gülle, könnten Sie jetzt in Schwerin ausbringen und die Innenstadt überfluten. Noch mehr öffentlichkeitswirksam. Verschmutzung hin oder her, das dürfte Ihnen doch egal sein, Hauptsache Öffentlichkeit herstellen. Die Gülle kann man zumindest sehen und riechen, 56 Tonnen CO2 Emissionen nicht. Übrigens Ihr Trekker-Corso wirkt deutlich stärker, als die dreimal so vielen Wir-haben-es-satt-Demonstranten, die kurz vorher vor dem Landwirtschaftsministerium mit nur wenigen Treckern, hauptsächlich umweltfreundlich zu Fuß demonstrierten. Die wissen halt nicht, wie man laut- und stink-stark protestiert. Mein Rat: Alle Arten-, Trinkwasser-, Tier- und Pflanzenschutz-Parolen sollten Sie zumindest während des Corsos vermeiden, denn das könnte Ihnen zu einfach als Lüge ausgelegt werden. Zurück auf Ihren Höfen, können Sie sich getrost wieder als die wahren Umweltschützer präsentieren.
Leo Kraus, Sprecher des Aktionskreises Alt Tellin, Hohenbüssow 2 A, 17129 Alt Tellin